Es ist noch nicht lange her, da pilgerten Fürsten und Prinzessinnen, Großkaufleute und Industrielle aus aller Herren Länder ins Tauferer Ahrntal. Sie kamen aus Ägypten und Marokko, Venezuela und Neuguinea, um in einer Welt, in der die Uhren etwas langsamer zu laufen scheinen, Kraft und Erholung zu tanken.
Anton Mutschlechner, ein wundersamer Arzt aus Sand in Taufers, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Innsbruck, Wien, Berlin und Paris studiert hatte, vermochte sie von Leiden zu heilen, an denen andere Ärzte bislang gescheitert waren. Dabei bediente er sich der Kräuter, die die Bauern auf den Hochalmen pflückten und zu ihm ins Tal brachten.
Der Arzt und das Tal – sie beide stehen in einer Tradition, die seit jeher Wohlbefinden und Gesundheit verspricht. Abgeschieden vom Rest der Welt, mit Bauernhöfen, die sich an Berghängen festkrallen und einer Natur, die sich ungestört entfalten kann, entwickelte sich im Tauferer Ahrntal schon vor Jahrhunderten ein besonderes Heilwissen, das sich bis in die Gegenwart erhalten hat. Es ist das Wissen um die wohltuende Wirkung bestimmter Kräuter und das Bewusstsein um die Kraft, die aus dem Ursprünglichen erwächst.
Versuch’s mal!
Die Kelten glaubten, dass in Bäumen gute Geister leben. Wer eine Eiche umarmt und ihr eine Frage stellt, soll nachts im Traum eine Antwort darauf erhalten.